FAQ

Die Thermosolar-Beute ist eine Behandlungsanlage und eine Magazinbeute in einem. Mithilfe von den thermosolaren Fenstern in jeder Zarge und dem thermosolaren Dach kann es die verdeckelte Brut im Brutraum auf Temperaturen erwärmen, die die Milbe Varroa destructor abtöten. Bei der Hyperthermie kooperieren beide Systeme. Sonnenstrahlen werden in Wärmewellen umgewandelt, die in den Brutraum ausstrahlen. Die Wärme wird durch das Wachs, den Vorrat und die Brut absorbiert. Dank des thermoisolierten Honigraums und Bodens wird die Wärme akkumuliert und für die zur Beseitigung der Varroa-Milben notwendige Zeit aufrechterhalten; dadurch wird die Varroa-Milbe auch auf der verdeckelten Brut vernichtet. Thermosolare Fenster sind nicht nur für die Hyperthermie nützlich, sondern verbessern auch langfristig den Wärmekomfort des Bienenvolkes.

Thermosolare Fenster sind gleichermaßen im Sommer und im Winter funktionsfähig. Sie können das Sonnenlicht in Wärme umwandeln, auch wenn es friert. Im Winter ist ihre Leistung nicht so hoch, als dass sie die Wintertrauben freisetzen oder vorzeitig mit der Brutaufzucht beginnen würden. Thermosolare Fenster können allerdings die Anzahl der Frost-Stunden im Bienenvolk beträchtlich verringern und die Temperatur in der Beute um etliche Grad Celsius erhöhen. Die Bienen müssen sich also nicht so stark einsetzen, um die Temperatur in den Wintertrauben stabil zu halten, und konsumieren daher weniger Wintervorräte.

In den Klimazonen, in welchen die Bienen überwintern, insbesondere in den gemäßigten und subtropischen Klimazonen, wird empfohlen, ein- oder zweimal im Jahr zwei aufeinander folgende Hyperthermien (im Abstand von sieben bis vierzehn Tagen) durchzuführen, und zwar im Frühling vor dem Aufstellen von Honigräumen, vor allem jedoch im Sommer nach dem letzten Honigschleudern (vor der Fütterung für den Winter). Die hyperthermische Behandlung im Sommer schützt die zukünftige Wintergeneration von Bienen vor Milben- und Virusinfektionen. Grundsätzlich gilt, dass zwei bis vier korrekt ausgeführte Hyperthermien im Jahr ausreichen, um ein Bienenvolk ganz zu heilen. Es ist in jedem Fall erforderlich, die Anzahl der hyperthermischen Behandlungen an den aktuellen Milbenfall im Bienenvolkes anzupassen. In solchen Klimazonen, in welchen es nicht zur Überwinterung von Bienen kommt, liegt die Anwendung der Hyperthermie im freien Ermessen von ImkerInnen.

Wir entnehmen das Königinnenabsperrgitter und fügen die Thermometersensoren ein (in die Brut in der Mitte vom Brutraum, einen Sensor unter die obere Leiste, den zweiten Sensor oberhalb der unteren Leiste). Die Brutkammer sollte 5-8 Kg Vorräte enthalten, entweder in Form von Honig oder Zuckerlösung im Rahmen von Vorräten in den Kränzen über der Brut. Größere oder kleinere Mengen von Vorrat können schließlich zu einer unzureichenden Erwärmung führen.

In der Zarge, auf der das Thermosolardach aufsgesetzt ist, sollten also keine Rähmchen voller Vorräte oder leerer Wabe sein, sondern Rähmchen mit verdeckelter Brut. Das Flugloch muss nach Südost oder Südsüdost ausgerichtet sein. Die Behandlung beginnt in der Früh (es ist ratsam, früher als vor neun Uhr anzufangen), wir legen den dampfdurchlässigen Beutendeckel ab und setzen das Thermosolardach ein. Von den thermosolaren Fenstern müssen die Verschattungen entfernt werden. Es benötigt eineinhalb bis drei Stunden, bis die gewünschten Temperaturen erreicht sind, die Sensoren müssen dabei kontrolliert werden. Wenn die Temperatur an einem Sensor 47°C erzielt, wird der Beutendeckel wieder aufgesetzt, die Verschattungen bleiben weiterhin abgebaut. Die Temperaturen im Brutraum beginnen sich zu stabilisieren. Sobald beide Sensoren eine Mindesttemperatur von 40°C aufweisen, wird ein zweistündiger Countdown in Gang gesetzt, während dessen die Temperatur im gesamten Brutraum (an beiden Sensoren) nicht unter 40°C sinken darf. Nach zwei Stunden können wir die Beute öffnen und die überschüssige Wärme entlüften. In den nächsten zwölf Tagen können wir einen höheren Milbenfall beobachten. Nach sieben bis vierzehn Tagen ist es nötig, die Hyperthermie wiederholt durchzuführen. Es ist wichtig zu erwähnen, dass bereits die Temperaturen von über 38°C für zwei oder mehrere Stunden die Fortpflanzungsorgane der Milbe beschädigt und somit die Fortpflanzung unmöglich macht, während die Temperaturen von über 40°C die Milbe schon komplett physisch vernichten. 

Varroa-Milben parasitieren außerhalb der verdeckelten Brut, insbesondere auf den Jungbienen. Die erwachsenen Bienen benutzen sie nur als Transportmittel, um andere Bienenvölker zu befallen. Nur wenige Prozent der migrierenden phoretischen Individuen, die sich an erwachsenen Bienen befinden, reichen aus, um die Gene von der Milbenpopulation außerhalb des Bienenstocks zu verbreiten. Die überwiegende Mehrheit der weiblichen Milben befindet sich demnach auf der Brut und in kleinerem Ausmaß auf den Jungbienen. Nur die Jungbienen (Bienen, die sich um die Brut kümmern) können die Milben auf die neue, noch nicht verdeckelte Brut übertragen, wo sich die Milbe dann fortpflanzt. Aus diesem Grund ist die thermosolare Erwärmung nicht nur gegen Milben auf der Brut, sondern auch gegen Milben auf den Bienen so wirksam. Die Jungbienen vertragen nämlich wesentlich höhere Temperaturen als ältere Bienen. Ihre Oberfläche ist weniger chitinisiert, so dass sie sich durch das Abdampfen von Wasser von ihrer Körperoberfläche abkühlen können, weshalb sie auch mit Temperaturen über 40°C gut zurechtkommen. Deswegen haben sie keinen Bedarf, die beheizten Waben für lange Zeit zu verlassen, und die Milben, die sich auf ihren Körpern befinden, werden durch die hohen Temperaturen abgetötet. Darum überleben die meisten Milben, die sich auf den Bienen befinden, diese Behandlung nicht.

Milben, die die erste Hyperthermie außerhalb des beheizten Brutraums überleben, werden durch die zweite Hyperthermie getötet. Im Sommer parasitieren die weiblichen Varroa-Milben auf den erwachsenen Bienen im Durchschnitt nur drei bis fünf Tage lang. Dann kehren sie in den Brutraum zurück und lassen sich unter den Brutzelldeckel schließen. Wir können also sagen, dass zwischen sieben und vierzehn Tagen, nachdem sie aus der Brut geschlüpft sind und die Bienen parasitiert haben, die überwiegende Mehrheit der weiblichen Milben wieder in der Zelle eingeschlossen wird, um dort den Fortpflanzungszyklus zu beginnen und eine neue Population von Nachkommen beider Geschlechter zu gründen. Wenn die Biene aus der Zelle schlüpft, kann die weibliche Milbe gemeinsam mit ihrer weiblichen Nachkommenschaft herauskommen. Wenn die ImkerInnen also eine Woche oder maximal vierzehn Tage später eine weitere thermosolare Erwärmung durchführen, können sie auch solche Weibchen töten, die der ersten Behandlung entgangen sind. Die Milben werden also durch die zweite Hyperthermie zusammen mit ihren Nachkommen beider Geschlechter vernichtet, da alle diese Milben jetzt unter dem Deckel der Brut gefangen sind und der Hitze nicht entkommen können. Auf diese Weise wird die gesamte Population von Milben nach der zweiten Erwärmung der Brut vollständig abgetötet. 

Die erste Hyperthermie tötet bis zu 90% der Population, die zweite Hyperthermie dann den restlichen Teil der Milben. Die Hyperthermie zerstört mit der ersten therapeutischen Erwärmung alle Milben in der Brut und auch einige auf den erwachsenen Bienen. Üblicherweise wird angegeben, dass etwa 80-85% von Milben in der verdeckelten Brut zu finden sind. Vom verbleibenden Teil der Population befindet sich eine bedeutende Anzahl von Milben auf Jungbienen, die der Hyperthermie ebenfalls ausgesetzt sind. Der letzte, kleinere Teil von Milben befindet sich auf erwachsenen Bienen, die den Behandlungstemperaturen nicht ausgestellt sind. Diese Milben werden durch die zweite Hyperthermie abgetötet. Infolgedessen wird die gesamte Population von Milben im Bienenstock zugrunde gerichtet.

Dank den thermosolaren Fenstern nimmt die Temperatur im Bienenstock auf den Bruträhmchen stetig zu. Es handelt sich dabei um eine geringfügige Erhöhung, die sich positiv auf die Entwicklung von Bienen auswirkt, aber zugleich die Vermehrung von Milben hemmt (Milben sind sehr empfindlich gegenüber bereits leicht erhöhten Temperaturen). Daher bleibt die Population von Milben in einer Thermosolar-Beute während der Sommermonate gewöhnlicherweise sehr gering. Die Erwärmung durch die thermosolaren Fenster kann allerdings die thermosolare Behandlung nicht vollständig ersetzen, obwohl wir aus der Erfahrung von den ImkerInnen wissen, dass sie unter idealen Bedingungen die Milbenpopulation schrittweise auf Null reduzieren kann.

Dies ist sehr unwahrscheinlich. Varroa destructor wurde gemeinsam mit der Biene Apis ceranae entwickelt und parasitiert diese auf natürliche Weise, ohne die Fähigkeit, sie zu töten. Es liegt daran, dass die Östliche Honigbiene die Brut von den Arbeitsbienen auf 35,5°C und die Brut von Drohnen auf 33°C erwärmt, weshalb die Varroa-Milbe nur die Brut von Drohnen befällt. Bei Temperaturen von mehr als 35°C kann sich die Milbe nämlich nicht vermehren. Wenn sich die Milbe an höhere Temperaturen adaptieren könnte, hätte sie dies mit Sicherheit im Laufe der Millionen Jahre der Koevolution mit der Östlichen Honigbiene getan. Es kann jedoch bei Varroa destructor eine Resistenz gegen chemische Mittel nach mehreren Jahren wiederholter Anwendung auftretten.

Die Hyperthermie sollte dann nicht durchgeführt werden, wenn in der Beute ein Königinnenabsperrgitter oder ein Königinnenkäfig zu finden ist. Wenn die Rähmchen des Brutraumes vertikal (oder überhaupt) gedrahtet und mit Vorrat überladen sind (vor allem, wenn es sich um den frischen Wabenbau handelt), kann in einem solchen Fall unter gewissen Umständen der Zusammenhalt des Wabenbaus verloren gehen. 

Die Außentemperatur sollte an einem solchen Tag mindestens bei 20°C liegen, ein klarer oder fast klarer Tag. Maximale Bewölkung 30%. Die therapeutischen Temperaturen können auch unter ungünstigeren Bedingungen erreicht werden, wobei in einem solchen Fall die Einhaltung der benötigten Temperatur nicht gewährleistet ist.

Dank der langfristigen Erwärmung durch thermosolare Fenster verbrauchen die Bienenvölker nicht so viel Vorrat, um den Brutraum auf die benötigte Temperatur zu bringen. Die ImkerInnen können auch eine sehr schwache Tracht schleudern, die sonst für die Brutaufzucht verbraucht wäre. Dank der langfristigen, kontinuierlichen Erwärmung durch thermosolare Fenster werden nicht so viele Bienen gebraucht, um die Brut aufzuwärmen, sodass sie in der Zwischenzeit Pollen und Nektar sammeln können, was wiederum zu einem höheren Honigertrag des Bienenvolkes führt.

Ja, es führt dazu. Aus diesem Grunde empfehlen wird, die Anti-Schwarm-Methode der Drohnenzucht zu studieren - für die Grundlagen siehe Blog auf unserer Webseite oder die genaue Beschreibung im Buch Myslet jako včela vom Autor Roman Linhart (ins Deutsche übersetzt “Denken wie eine Biene”). Wird diese Methode entsprechend der Methodik korrekt angewendet, kommt das Bienenvolk nicht einmal in die Schwarmstimmung. Durch die vermehrte Anzahl von Drohnen wird auch der Honigertrag erhöht. Die Drohnen stabilisieren die Brut thermisch und es können mehr Bienen für die Tracht fliegen. Die Erfolgsquote dieser Methode liegt fast bei 100%. Im Vergleich zu anderen Methoden gegen Schwärmen ist diese die erfolgreichste und eine der am wenigsten arbeitsaufwändigen und zeitraubenden Methoden für die ImkerInnen.

Die Thermosolar-Beute kann in fast jeder Größe der modernen, aus Zargen bestehenden Bienenstöcken hergestellt werden. Es ist aber wichtig, dass die Höhe des Brutraums mindestens 17 cm ausmacht. Aus vielen Gründen empfehlen wir jedoch, dass die Höhe des Brutraums und der Brut-Rähmchen mehr als 20 cm entsprechen. Die Höhe spielt bei den Honigräumen keine Rolle, es können verschiedene Zargen-Höhen verwendet werden. Aus technischen Gründen können niedrige Zargen nicht mit einem thermosolaren Fenster ausgestattet werden. Dies ist jedoch nicht unbedingt wesentlich, da die Behandlung ohne Honigräume durchgeführt wird, nämlich nur auf den Brutraum-Zargen.

Das thermosolare Fenster befindet sich an der Vorderwand der Zargen. Dank der durchlaufenden Erwärmung erhöht sich der Wärmekomfort im Bienenvolk und die Frühjahrsentwicklung wird um bis zu zwei Wochen beschleunigt. Es erhöht die Honigerträge und spart den Wintervorrat. Es dient als unterstützendes Heizsystem während der Hyperthermie. 

Das thermosolare Dach auf der Beute wird nur während der Hyperthermie verwendet, bei der es das klassische dampfdurchlässige Dach ersetzt. Das Dach lässt die Temperatur des Brutraums auf über 40°C ansteigen, wodurch die Milben zerstört werden.

Die Temperatur im Brutraum lässt sich mechanisch durch das Abnehmen vom thermosolaren Dach, beziehungsweise durch nachträgliches Lüften des Bienenstocks regulieren. Der Bienenstock verfügt über kein separates Lüftungssystem. Aus diesem Grund müssen die ImkerInnen während der gesamten hyperthermischen Therapie präsent sein. Die Thermosolar-Beute hat zwei eingebaute Thermometer mit Sensoren. Diese Sensoren müssen direkt in das Wachs einer der Waben mit verdeckelter Brut im Brutraum eingesetzt werden (der erste Sensor unter der oberen Leiste, der zweite Sensor über der unteren Leiste, es wird empfohlen, die Wabe in der Mitte des Brutraums zu wählen). Sobald die Temperatur bei einem der Sensoren 47°C erreicht, muss das thermosolare Dach abgenommen und das dampfdurchlässige Dach wieder auf den Bienenstock gelegt werden. Dadurch wird die aktive Heizphase beendet und die Temperaturen im Brutraum werden ausgeglichen. Dank der gemäßigten ständigen Beheizung durch thermosolare Fenster und der einzigartigen Wärmeisolierung der Zargen, bleiben die Temperaturen mindestens zwei Stunden lang über dem therapeutischen Minimum. Nach zwei Stunden kann die Beute geöffnet und ordentlich ausgelüftet werden.

Bei der Hyperthermie kann es nicht zur Beschädigung des Bienenvolkes kommen, wenn die Anweisungen für die korrekte Durchführung befolgt werden. Die Obergrenze der Temperatur für die Hyperthermie liegt bei 47°C. Nach dem Aufsetzen des Daches (wieder zurück) kann die Temperatur dann für einige Minuten um maximal 1-2°C erhöht werden. Die Behandlung muss durchgeführt werden, ohne die Bienenkönigin auszuschließen. Der Radius von den heilenden Temperaturen beträgt etwa 40 cm. Erwachsene Bienen haben die Möglichkeit, in die untere Zarge, in den Boden des Bienenstocks zu fliegen oder den Bienenstock zu verlassen. Die relative Luftfeuchtigkeit sinkt während des Heizens, Bienen vertragen trockene Luft problemlos. Die Jungbienen halten sogar noch höhere Temperaturen aus und bleiben während der gesamten Behandlung auf der Brut. Die Brut wird nicht beeinträchtigt, gesunde Bienen schlüpfen auch bei 50°C. Es wird nicht empfohlen, die Behandlungstemperaturen (40-47°C) oder die Dauer der Behandlung (2,5 Stunden) zu überschreiten.

Nein, das kann sie nicht, solange die Anweisungen für das horizontale Drahten der Rähmchen und den frischen Wabenbau befolgt werden. Während der Hyperthermie wird kurzfristig eine Höchsttemperatur von 47°C erreicht, während das Wachs ab 50°C seine Festigkeit verliert und erst bei Temperaturen von etwa 65°C schmilzt. Bei stark überlasteten Rähmchen ist jedoch mit besonderer Vorsicht vorzugehen. Wenn solche Rähmchen nicht oder nur vertikal gedrahtet sind, könnten sie potenziell ihre Kohäsion verlieren. Deshalb empfehlen wir horizontales Drahten der Rähmchen, welches die Wabe schützt. Es ist nicht sinnvoll, den frischen Wabenbau im Brutraum zu haben, vor allem nicht den, der stark mit Vorräten beschwert ist. Wir haben mehrere Tests mit Temperaturen oberhalb des empfohlenen Grenzwertes durchgeführt - die Wabe blieb unter der Einhaltung der oben angeführten Bedingungen stets unbeschädigt.

Falls die Heizleistung der Beute größer ist als die Kühlleistung von Bienen, steigt die Temperatur an. Die Thermosolar-Beute ist so konstruiert, dass die Kühlfähigkeit von Bienen überwunden und die angestrebten Temperaturen für die Behandlung erreicht werden. Die Bienen können zwar die heiße Luft lüften, aber nicht die Wärmewellen, die die Thermosolar-Beute zur Brut führt. Sobald die Temperatur 40°C übersteigt, ziehen sich die meisten Bienen vorübergehend zum Boden von der Beute zurück. Lediglich die Jungbienen bleiben auf den Waben des beheizten Brutraums. Die Jungbienen vertragen höhere Temperaturen ohne Schwierigkeiten und sorgen dafür, dass die Brut während der thermosolaren Behandlung die notwendige Feuchtigkeit enthält. Daher trocknet die offene Brut nicht aus und es ist auch nicht erforderlich, den Bienenstock mit einer speziellen Anlage zu versehen, die zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit dienen würde.

Leider nicht. Die Thermosolar-Beute ist so konzipiert, um die Möglichkeit zu bieten, die geforderten Temperaturen zu erreichen und beizubehalten und um gleichzeitig diese zu überwachen. Jede Zarge verfügt über eine spezielle Isolierung; das Thermosolardach und die thermosolaren Fenster enthalten spezielle thermoaktive Farben, die eine effiziente Umwandlung des Lichts in Wärme ermöglichen. Würde man das Thermosolardach auf einen klassischen Bienenstock montieren, könnten die Temperaturen der Behandlung niemals erreicht werden. 

Thermosolare Fenster erhöhen die Brut-Temperatur spontan und über einen langen Zeitraum ohne Hilfe von ImkerInnen. Ein höherer Wärmekomfort befreit mehr Bienen von der Pflicht, die Brut aufzuwärmen, sodass sie Nektar und Pollen sammeln können. Außerdem werden die Vorräte an Honig eingespart, weil sie von den Bienen nicht zum Aufwärmen von der Brut verwendet werden, wodurch es zu einem höheren Honigertrag, im Vergleich zu den üblichen Beuten, kommt. Ein höherer Ertrag führt zu einem schnelleren Investitionsrückfluss in den neuen Bienenstock. Außerdem verhindert das kontinuierliche Erwärmen durch die thermosolaren Fenster (außer an extrem heißen Sommertagen) die Vermehrung von Varroa-Milben, indem die Temperatur im Brutraum an manchen Tagen auf über 36°C und auf bis zu 40°C erhöht wird. Bei Temperaturen über 38°C werden die Fortpflanzungsorgane und -fähigkeiten von der Milbe dauerhaft geschädigt, während die Temperaturen über 40°C sie vollständig abtöten.

Die Bienen können in der Thermosolar-Beute nicht überhitzt werden, wenn die Anweisungen zur Beschattung der thermosolaren Fenster an sehr heißen Sommertagen befolgt werden. An heißen Sommertagen sollten ImkerInnen die erreichten Temperaturen überprüfen und bei Bedarf die thermosolaren Fenster mit Verschattungen versehen. Es ist nicht erwünscht, dass sich die Bienen an mehreren Tagen hintereinander auf Temperaturen nahe 40°C erwärmen. 

Einige ImkerInnen könnten das höhere Gewicht von der Zarge, die Möglichkeit der Beschädigung des thermosolaren Fensters oder des thermosolaren Daches an sich, oder die Notwendigkeit, an heißen Sommertagen eine Art Verschattung zu verwenden, als negativ empfinden. Dank der thermosolaren Fenster wiegen die Zargen mehr als bei den traditionellen Beuten. Das in den thermosolaren Zargen und in dem Thermosolardach verwendete Glas kann durch unvorsichtige Manipulation beschädigt werden. An besonders heißen Sommertagen ist es angebracht, die thermosolaren Fenster zu beschatten, um die Überhitzung vom Bienenvolk zu vermeiden.

Die thermosolaren Fenster können die Beute das ganze Jahr über warm machen. Vor allem bald im Frühjahr ist ihre Wirkung jedoch klar erkennbar, denn die von den thermosolaren Fenstern erzeugte Wärme bewirkt, dass sich die Bienenvölker ungefähr um 14 Tage schneller entwickeln als in herkömmlichen Beuten. Aufgrund des höheren Wärmekomforts können die Bienen die Wintertraube früher verlassen, sie können früher mit der Brutaufzucht beginnen und mehr Bienen können zur Tracht fliegen, da sie die Brut nicht so intensiv erwärmen müssen. Auch dadurch ist der Honigertrag in den thermosolaren Beuten höher.

Die Thermosolar-Beute wird mit Rähmchen hergestellt, die zum Flugloch senkrecht ausgerichtet sind, das heißt für Warmbau. In vielen Ländern ist dies die traditionelle und am häufigsten verwendete Anordnung. Diese Aufstellung der Waben ist aus strukturellen Gründen vorteilhaft, da die Vorderwand der Zarge kein Gewicht von Rähmchen trägt. Dies ermöglicht die Nutzung der Vorderwand für den Bau von thermosolaren Fenstern und erlaubt gleichzeitig eine bessere Exposition der Oberfläche gegenüber der Sonnenstrahlung.